IP-Schutzart und Schutzklassen leicht und einfach erklärt
Einfache Übersicht und Erklärung.

IP-Schutzarten und Schutzklassen

Die IP-Schutzart sorgt für Sicherheit

Beim Lampenkauf solltest du immer die IP-Schutzart im Auge behalten. Denn je nach Einsatzort ist eine Leuchte unterschiedlichen Umgebungseinflüssen ausgesetzt. Lampen im Außenbereich benötigen einen höheren Schutz gegen das Eindringen von Feuchtigkeit, als Lampen in Wohnräumen. Die IP-Schutzart zeigt vor allem, wie gut eine Leuchte gegen das Eindringen von Wasser geschützt ist.

Die Angaben der Schutzart, IP-Codes und Schutzklassen wirken auf den ersten Blick häufig unverständlich. Auch die regelmäßige Verwechslung der Begriffe trägt zu der Verwirrung bei. In diesem Artikel erklären wir dir ganz einfach wo der Unterschied zwischen Schutzklasse und Schutzart besteht. Die Tabellen helfen dir beim Verständnis und der Entschlüsselung der einzelnen Schutzgrade und IP-Codes.

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Was versteht man unter IP-Schutzart?

Die Abkürzung IP steht für International Protection (oder auch Ingress Protection) und zeigt wie ein Gerät oder eine Leuchte gegen das Eindringen von Feuchtigkeit und gegen Berührung sowie vor Fremdkörpern geschützt ist. Hinter dem Kürzel IP stehen zwei Kennziffern, welche die genaue Klassifizierung der Schutzart festlegen.

IP Schutzarten Tabelle

Wie ist der IP-Code aufgebaut:
Die Bezeichnung der Schutzart besteht immer aus den Buchstaben IP, gefolgt von einer zweistelligen Zahl (z.B. IP 44). Die erste Ziffer steht für den Schutz gegen Fremdkörper und Berührung. Die zweite Ziffer steht für den Schutzgrad des Gehäuses gegen Feuchtigkeit bzw. eindringendem Wasser. Falls eine Kennziffer nicht angegeben ist - weil sie für die jeweilige Betrachtung unbedeutend ist - wird anstelle dieser Kennziffer der Buchstabe X gesetzt, z.B. IP X4 oder IP 6X.

Erste Ziffer Schutz gegen Fremdkörper und Berührung
0 Nicht geschützt / Kein Schutz
1 Geschützt vor großflächigen Berührungen (z.B. Handrücken)
2 Geschützt gegen Berührungen mit dem Finger
3 Geschützt vor Berührung mit Werkzeugen und Drähten (Durchmesser > 2.5 mm)
4 Geschützt vor Berührung mit Werkzeugen und Drähten (Durchmesser > 1 mm)
5 Vollständiger Berührungsschutz, staubgeschützt
6 Vollständiger Berührungsschutz, Vollständiger Schutz vor Staubeintritt (staubdicht)
Zweite Ziffer Schutz gegen Wasser und Feuchtigkeit
0 Nicht geschützt / Kein Schutz
1 Geschützt gegen Tropfwasser
2 Geschützt vor schräg (bis 15°) fallendem Tropfwasser
3 Geschützt gegen Sprühwasser bis 60° gegen die Senkrechte
4 Geschützt gegen allseitiges Spritzwasser
5 Geschützt gegen Strahlwasser (Düse) (aus allen Richtungen)
6 Geschützt vor starkem Strahlwasser (bei vorübergehender Überflutung)
7 Geschützt vor zeitweiligem Untertauchen
8 Geschützt vor andauerndem Untertauchen
9 Geschützt vor Wasser bei Hochdruck-/Dampfstrahlreinigung

Die Kombinationen sind in den nationalen und internationalen Normen DIN EN 60529 bzw. ISO 20653 (für Straßenfahrzeuge) genau festgelegt und bezeichnen die Art des Schutzes in den unterschiedlichen IP Klassen. Die möglichen Angaben reichen von IP00 bis IP69 bzw. IP6K9K. Sie können anhand der zweistelligen IP Kennzahl also problemlos eine entsprechende Leuchte für ihren Verwendungsort identifizieren. Achten Sie für ihre Sicherheit, die Schutzklasse und die Schutzart nicht zu unterschreiten.

Faustregel / Tipp:

Je höher die beiden Ziffern, desto besser ist die Lampe geschützt.

Welche IP Schutzart für den Außenbereich?

Lampen im Außenbereich sind je nach Montageort unterschiedlichen Witterungseinflüssen ausgesetzt. Abhängig von der Platzierung der Leuchte muss eine entsprechende IP-Schutzart gewählt werden. Unter Dachvorsprüngen muss die Schutzart nicht so hoch sein, wie bei einer Wegebeleuchtung im Garten.

IP23 Leuchten
IP 23 Überdachter Bereich

Wenn sich der Einsatzort ihrer Lampe im Außenbereich unter einem Dach, Vordach oder Balkon befindet, sollten die Leuchten über die Schutzart IP23 verfügen, damit sie sprühwassergeschützt sind.

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IP44 Leuchten
IP 44 Montage an der Hauswand

Für die Beleuchtung der Hauswand oder dem Eingangsbereich, sollten die Leuchten über die Schutzart IP44 verfügen, damit sie gegen allseitiges Spritzwasser geschützt sind. Eine Hauswand bietet ein wenig Schutz, allerdings nicht soviel wie ein Dachüberstand.

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IP65 Leuchten
IP 65 Wegbeleuchtung im Garten

Sind Ihre Leuchten starken Witterungseinflüssen direkt ausgesetzt, sollten die Leuchten mindestens über die Schutzart IP65 verfügen, damit sind diese vollständig staubdicht und gegen Strahlwasser aus beliebigem Winkel geschützt.

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IP67 Leuchten
IP 67 Beleuchtung am Gartenteich

Wenn Sie Ihren Gartenteich beleuchten möchten, sollten die Leuchten nicht unter der Schutzart IP67 beginnen, damit sind diese vor zeitweiligem Eintauchen in das Wasser geschützt. Für Unterwasserleuchten benötigen Sie IP68.

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Was sind Schutzklassen?

Schutzart und Schutzklasse werden oft verwechselt und sorgen für Verwirrung. Im Gegensatz zur Schutzart erklären Schutzklassen die Absicherung einer Leuchte gegen einen Stromschlag bei Berührung. Zur Kennzeichnung der jeweiligen Schutzklasse sind definierte Symbole vorgesehen. Es gibt insgesamt vier Schutzklassen, welche in der Norm DIN EN 61140 (VDE 0140-1) festgelegt sind, wobei die Schutzklasse I bis Schutzklasse III am wichtigsten sind.

Schutzklasse 1
Schutzklasse I

Geräte und Leuchten der Schutzklasse I wird das Schutzziel durch Isolierung spannungsführender Teile und den Anschluss berührbarer Metallteile an den Schutzleiter erreicht. Dadurch befinden sich die Gehäuseteile auf Erdpotential. Geräte der Schutzklasse I müssen mit einem Schutzleiter verbunden sein.

Schutzklasse 2
Schutzklasse II

Geräte und Leuchten der Schutzklasse II verfügen zwischen den aktiven und den berührbaren Teilen über eine doppelte oder verstärkte Isolierung. Der Berührungsschutz wird durch eine Schutzisolierung gewährleistet. Die Geräte sind nicht mit dem Schutzleiter verbunden.

Schutzklasse 3
Schutzklasse III

Elektrische Geräte der Schutzklasse III arbeiten mit Spannungen nicht über 50 Volt Wechselstrom und werden mit Sicherheitskleinspannungen (SELV) oder Schutzkleinspannungen (PELV) betrieben. Geeignete Spannungsquellen sind (Akkus), Batterien oder auch Sicherheitstransformatoren.

Unterschied Schutzart & Schutzklasse:

Während die Schutzarten den Schutzgrad gegen Berührung, Fremdkörper, Wasser und mechanische Beanspruchung definieren, beschreibt die Schutzklasse die Maßnahmen, die vor berührungsgefährlichen Spannungen schützen.