LED Retrofits liegen voll im Trend. Kein Wunder, lassen sie sich doch einfach in bereits vorhandenen Fassungen nutzen, während sie alle Vorteile moderner LED-Technik bieten. Aber wie sieht es mit der Lebensdauer aus? Und können sie auch mit der Lichtleistung fest verbauter LED-Leuchtmittel mithalten?
Inhaltsverzeichnis
- Was sind Retrofit LEDs?
- Vorteile von LED Retrofit Leuchtmitteln
- Niedervolt Retrofit flackert – Mögliche Ursachen
- Wie funktioniert die Umrechnung der Helligkeit?
- Wie lange leben LED-Leuchtmittel?
- Was kann bei LED Retrofit Leuchtmitteln kaputt gehen?
- Kann man fest verbaute Leuchtmittel austauschen?
- Unsere Empfehlungen in puncto LED-Leuchtmittel
Was sind Retrofit LED-Lampen?
Bei Retrofit LEDs handelt es sich um Lampen, die herkömmliche Leuchtmittel wie Glüh- oder Halogenlampen ersetzen können.
Bedeutet konkret: Sie passen ganz einfach in die bereits vorhandenen Fassungen und Vorrichtungen. So lässt sich eine Standard-Glühbirne (E27 Sockel) ganz einfach mit einem LED Retrofit Leuchtmittel tauschen. Wichtig ist dabei nur, dass das LED Leuchtmittel die gleiche Größe und entsprechende Leuchtkraft hat.
Es sind keinerlei elektrische Anpassungen an deiner Leuchte nötig: Altes Leuchtmittel tauschen und rund 80% Energie sparen. Fertig!
Welche Sockel gibt es für LED-Retrofit-Lampen?
Es gibt Retrofit LED-Lampen in allerhand verschiedenen Fassungen, darunter auch E27 Retrofits und E14 Retrofits, die zu den am häufigsten eingesetzten Varianten gehören. Selbstverständlich findet man Retrofit LED-Lampen auch mit dem Bajonett-Sockel GU10 sowie für Stiftsockel.
Vorteile von LED Retrofit Leuchtmitteln
Wer seine „alten“ Leuchtmittel mit LED Retrofits tauscht, kann alle Effizienz- und Nachhaltigkeitsvorteile moderner LED-Technologie nutzen:
- Die bessere Energieeffizienz, da deutlich mehr Energie in Licht als Wärme verwandeln wird.
- Die lange Lebensdauer, die bei manchen Leuchtmitteln bis zu 50.000 Betriebsstunden zählt.
- Die hohe Nachhaltigkeit, da du deine alten Fassungen nicht gleich zu entsorgen brauchst.
Merke:
Retrofits enthalten im Gegensatz zu alten Glüh- und Halogenlampen eine integrierte Elektronik, LED Netzteil sowie einen Kühlkörper. Aus diesen Gründen sind Retrofit LED-Lampen teilweise deutlich größer als die alten Leuchtmittel mit Glühfaden. Achte also unbedingt auf die korrekten Abmessungen deiner Retrofit LED-Lampen.
Niedervolt Retrofit flackert – Mögliche Ursachen
Auch für 12V Halogenlampen gibt es entsprechende Niedervolt Retrofits. Möchtest Du also deine alten Niedervoltlampen, zum Beispiel Halogenstrahlern, durch die modernen Retrofit LED-Lampen ersetzen, musst Du darauf achten, dass diese mit „AC/DC“ (Wechsel- und Gleichspannung) oder nur „DC“ gekennzeichnet sind.
Sollte das Retrofit Leuchtmittel anfangen zu flackern, brummen oder erst gar nicht leuchten, könnte auch der Transformator das Problem sein. Die älteren elektronischen Trafos benötigen eine sehr hohe Mindestlast, die die Retrofit Leuchtmittel teilweise einfach nicht erreichen.
Sobald Du also ein Problem feststellst, sollte für einen einwandfreien Betrieb auch direkt der passende LED Trafo eingesetzt werden. Im Idealfall verwendest Du einen speziellen LED-Treiber bzw. -Trafo mit geringer oder gar keiner Mindestlast.
In unserem Artikel „Wenn die LED Lampe brummt, pfeift oder flackert“ gehen wir näher auf genau diese Problematik ein.
Wie funktioniert die Umrechnung der Helligkeit?
Bei modernen LED-Leuchtmitteln beschreibt der Lumen-Wert die Helligkeit deutlich besser als die Leistungsaufnahme in Watt, die noch bei Glühbirnen maßgeblich war. Konkret kennzeichnet der Wert die von einer Lichtquelle abgegebene Strahlungsleistung in einem bestimmten Zeitintervall.
Die Umrechnung in die „alte“ Watt Zahl von Glühbirnen funktioniert dabei näherungsweise ganz einfach: Du brauchst einfach nur die letzte Zahl der Lumen-Angabe weglassen und schon erhältst du die ungefähre Watt-Zahl von Standardglühbirnen – 600 Lumen (lm) entsprechen also ungefähr 60 Watt.
Wie lange leben LED-Leuchtmittel?
Ein Nachteil vom LED Retrofits ist natürlich, dass du auf viele neue und moderne Leuchtendesigns verzichten musst, die bei Leuchten mit fest verbauten LEDs möglich sind. Generell solltest du dir bei jeder Neuanschaffung also gut überlegen, ob du eine Leuchte mit Standardsockel (z. B. E27, E14, GU10) oder eine mit fest verbautem LED-Leuchtmittel nutzen willst.
Um die Lebensdauer musst du dir bei beiden Varianten hingegen keine großen Sorgen machen. Denn eine Betriebsdauer von 50.000 Stunden entspricht im privaten Innenbereich bei täglich drei Stunden Beleuchtung ca. 50 Jahren. Wer nutzt schon so lange das gleiche Licht? Aber ob diese Angaben auch so realitätsnah sind, kann bis jetzt noch niemand sagen, da Langzeiterfahrungen hier noch fehlen. Aber einige Gedanken zumindest, kann man sich schon machen.
Dimmbare Retrofit Leuchtmittel
Damit Du Retrofit Leuchtmittel dimmen kannst, sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass das entsprechende Retrofit auch als dimmbar gekennzeichnet ist. Auch ist darauf zu achten, dass der entsprechende Dimmer dafür vorgesehen ist, LED Leuchtmittel dimmen zu können. LED Leuchtmittel benötigen nämlich einen speziellen LED-Dimmer.
Was kann bei LED Retrofit Leuchtmitteln kaputt gehen?
Ein LED-Fernseher hat z. B. jede Menge LEDs verbaut. Und obwohl die mindestens 15 Jahre halten sollten, tun die meistens dennoch nicht. Der Grund ist einfach der, dass noch vor den LEDs eher andere Komponenten wie etwa Netzteile oder Prozessoren kaputt gehen, was eine Reparatur unwirtschaftlich macht.
Auch in jedem Retrofit LED-Leuchtmittel ist ein Netzteil verbaut. Ganz einfach deshalb, weil es eine Schaltung geben muss, die die Netzspannung von 230 Volt in die nötige Betriebsspannung der LED wandelt. Und weil eine LED den größten Teil der Abwärme nach hinten abgibt, wird diese Schaltung besonders stark belastet. Wenn also etwas vor der angegebenen Lebensdauer kaputt geht, dann vermutlich das Netzteil und damit auch die LED.
Beliebte LED Retrofit Filament Leuchtmittel
Kann man fest verbaute Leuchtmittel austauschen?
Oft werden wir gefragt, ob man das fest verbaute LED-Leuchtmittel im Fall eines Defekts austauschen kann. Unsere Antwort lautet dann meist nein, leider nicht. Allerdings ist oft nur etwas Klärungsbedarf nötig, bevor man sich vorschnell für eine komplett neue Leuchte entscheidet: Wenn ein fest verbautes LED-Leuchtmittel ausfällt, ist manchmal nicht die LED defekt, sondern der Treiber bzw. das Netzteil.
In den meisten Fällen lassen sich die defekten Komponenten noch tauschen, so dass die Leuchte wieder funktioniert.
Ohnehin gilt: Fällt eine Leuchte aus, sollte man bei Lampen mit mehreren Leuchtmitteln besser auch alle anderen austauschen. Ganz einfach deshalb, weil viele Leuchtmittel mit der Anzahl der Betriebsstunden ihre Farbtemperatur ändern und die Unterschiede dann sichtbar sind. Mit dem Austausch aller Leuchten hast du wieder ein einheitliches Licht.
Was wir in puncto LED-Leuchtmittel empfehlen
Wir von Lampen1a können generell LED-Leuchten mit einem separaten Netzteil empfehlen, da diese meist so platziert sind, dass sie keinen thermischen Belastungen ausgesetzt und frühzeitige Defekte damit unwahrscheinlicher sind.
Einbauleuchten arbeiten z. B. häufig mit einem externen Treiber. Mit einem Phasenanschnittsdimmer sind LEDs auch noch dimmbar. Hinzu kommt, dass LED-Einbauleuchten meist mehr Lichtleistung als ein LED Retrofit Leuchtmittel ausstrahlen.
Dennoch bleibt es spannend: In ein paar Jahren lassen sich wohl verlässliche Aussagen über die wahre Lebensdauer von LED-Leuchtmittel machen. Und bis dahin muss noch viel Aufklärungsarbeit geleistet, damit Kunden nicht weiter verunsichert sind. Was ist dir eigentlich lieber? LED Retrofit oder fest verbaute LED-Leuchtmittel?