Das Wichtigste in Kürze

  • Im Außenbereich werden Erdkabel benötigt, um an verschiedenen Stellen im Garten dauerhaft Strom zu nutzen, beispielsweise für die Gartenbeleuchtung.
  • Für die Verlegung von Erdkabeln werden spezielle Werkzeuge und Materialien benötigt, wie zum Beispiel eine Schaufel, ein Leerrohr und ein spezielles Kabel, das den Anforderungen der unterirdischen Verlegung entspricht.
  • Alternativ zu aufwändigen Erdarbeiten kann auf ein Niedervoltsystem (24 Volt) zurückgegriffen werden.

Warum benötigen Sie im Außenbereich Erdkabel?

Möchten Sie Ihren Garten beleuchten, damit Sie auch nachts seine Schönheit genießen können und in der Dämmerung nicht stolpern? Planen Sie einen Teich oder möchten Sie an schönen Tagen in Ihrem Gartenhaus grillen und nicht im Dunkeln sitzen? Dann müssen Sie Poller- und Wegeleuchten, Teichpumpen, Ihre Gartenlaube und Ihren Elektrogrill dauerhaft mit Strom versorgen, zum Beispiel über eine Gartensteckdose.

Mit einem Erdkabel bringen Sie den Strom an die gewünschte Stelle im Garten. Am besten planen Sie die Elektroinstallation gleich bei der Gartengestaltung mit ein. Denn wenn Sie im Nachhinein ein unterirdisches Stromkabel verlegen möchten, ist dies unter Umständen mit einem größeren Aufwand verbunden oder gar nicht mehr möglich.

Benötigen Sie nur ab und an Strom im Garten, zum Beispiel weil die Hecke geschnitten oder der Rasen gemäht werden muss, brauchen Sie keinen festen Stromanschluss auf dem Grundstück. Hier können Sie sich mit einem Verlängerungskabel und einer Kabeltrommel behelfen. Aber Vorsicht – Stolpergefahr!

Vor- und Nachteile von Erdkabeln im Garten

Erdkabel sind eine gute Lösung, wenn Sie Strom an verschiedenen Orten im Garten benötigen. Diese Kabel sind robust und gut isoliert, das heißt sie sind resistent gegen Feuchtigkeit und andere Umwelteinflüsse und können das ganze Jahr über verwendet werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass sie im Garten unsichtbar unter der Erde liegen. So können auch Gäste nicht über die Kabel stolpern.

Die Verlegung eines Stromkabels im Garten hat aber auch Nachteile. Sie ist in der Regel aufwändiger und teurer als die Verlegung von Freileitungen. Wenn ein Problem auftritt, kann es schwieriger sein, das Kabel zu reparieren, da es unter der Erde liegt. Störungen sind eventuell schwerer zu lokalisieren sein, was zusätzliche Kosten verursachen kann. Schließlich besteht noch die Gefahr, dass das Kabel beim Graben beschädigt wird.

In der folgenden Tabelle finden Sie die Vor- und Nachteile von Erdkabeln noch einmal im Überblick:

Vorteile Nachteile
Das Kabel ist unsichtbar im Boden verlegt und stört das Bild des Gartens nicht Mehr Aufwand + Kosten
Robust & gut isoliert Ggf. schwierigere Fehlersuche und Wartung
Ganzjährig verwendbar Gefahr, dass das Kabel bei Gartenarbeiten versehentlich beschädigt wird
Störungsfreier Betrieb über viele Jahre

Erdkabel verlegen: So funktioniert es

Im Folgenden zeigen wir Ihnen, wie Sie vorgehen müssen, wenn Sie ein Erdkabel in Ihrem Garten verlegen möchten. Zuvor finden Sie eine Liste aller benötigten Werkzeuge und Materialien sowie eine Spezifikation des Erdkabels bis hin zu einer detaillierten Schritt-für-Schritt-Anleitung.

Werkzeuge und Materialien

Folgende Werkzeuge und Materialien benötigen Sie, um Strom in Ihrem Garten zu verlegen:

  • Schaufel
  • Warnband
  • Sand
  • Spaten oder Gartenfräse
  • Leerrohr/Schutzrohr
  • Schnur
  • Abdeckung (z. B. Ziegelsteine)

Das Erdkabel

Das Kabel, das den Strom im Garten verteilen soll, muss einige Anforderungen erfüllen. So sollte es die Bezeichnung NYY-J oder NYCWY (Kupferleiter und Kupferadern) tragen und somit für die unterirdische Verlegung zugelassen sein.

Erdkabel 5-adrig

Außerdem müssen die Leitungen vor Nässe geschützt sein, ähnlich wie in einem Feuchtraum, weshalb die Schutzklasse IP 44 vorgeschrieben ist. Je höher die Zahl, desto besser geschützt ist das Kabel. Auch Frost und andere mechanische Einflüsse darf den Kabeln nichts anhaben.

Für den Außenbereich werden normalerweise Erdkabel mit drei Adern verwendet. Es könnte jedoch auch von Vorteil sein, eine fünfadrige Leitung zu wählen, um später zusätzliche Geräte im Freien anzuschließen.

Leitungsquerschnitt: Hier gilt als Faustregel, dass wenig belastete Steckdosen mit einem Querschnitt von 1,5 Quadratmillimetern auskommen, bei höheren Belastungen sind jedoch 4 Quadratmillimeter erforderlich. Für den Anschluss normaler 230-Volt-Steckdosen genügen drei Adern, Starkstromanschlüsse benötigen fünf Adern.

Wichtig: Die Stromversorgung im Garten muss über einen eigenen Stromkreis laufen und darf nicht an den Stromkreis des Hauses angeschlossen werden. Ein Fehlerstrom-Schutzschalter (FI-Schalter) unterbricht im Notfall die Stromzufuhr und verhindert lebensgefährliche Unfälle und Schäden am Netz.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Verlegen eines Erdkabels im Garten

Schritt 1: Trassenverlauf planen: Planen Sie den Verlauf des Erdkabels unter der Erde in einem Verlegeplan. Überlegen Sie, wo Sie einen Stromanschluss brauchen. Achten Sie darauf, dass es nicht mit anderen Leitungen oder Hindernissen wie Wurzeln oder Steinen kollidiert.

Planung Erdkabel verlegen

Legen Sie eine Schnur im Garten aus, um die Länge und Anzahl der benötigten Kabel zu bestimmen.

Tipp: Befestigen Sie die Schnur mit Steinen am Boden, damit sie nicht verrutscht.

Schritt 2: Graben ausheben: Die VDE-Vorschrift VDE 0100 Teil 520 zur „Auswahl und Errichtung von Kabel- und Leitungsanlagen“ verlangt beispielsweise eine Mindesttiefe von 60 cm bei der Verlegung des Kabels im Außenbereich.

Heben Sie daher mit einer Gartenfräse oder einem Spaten entlang der geplanten Trasse ein circa 70 cm tiefes Loch aus. In dieser Tiefe ist das Kabel vor mechanischen Belastungen und Rissen, zum Beispiel durch Frosteinwirkung, geschützt. Auch ist das Kabel in dieser Tiefe vor dem Spaten sicher, wenn Sie vergessen haben, wo die Leitung verlegt wurde. Achten Sie darauf, dass der Graben breit genug für das Kabel ist.

Tipp: Um das Risiko eines Einbruchs der Grabenwände während des Aushubs des Erdkabelgrabens zu minimieren, wird empfohlen, den Graben in kleinen Abschnitten auszuheben und die einzelnen Abschnitte sofort wieder zu verschließen. Alternativ können Maßnahmen zur Stabilisierung der Grabenwände getroffen werden.

Schritt 3: Erdkabel verlegen: Verlegen Sie das Stromkabel entlang der Trasse. Um das Kabel zu schützen, bringen Sie entweder eine 10 cm dicke Sandschicht ein oder Sie verlegen das Kabel durch ein Leerrohr mit rund 30 Millimeter Innendurchmesser. Wenn das Kabel mithilfe einer Einziehspirale in einem Schutzrohr verlegt wird, stellen Sie sicher, dass das Rohr lang genug ist, um den gesamten Graben abzudecken. Verwenden Sie dazu Spiralschläuche oder Isolierschläuche aus dem Baumarkt. Wichtig: Achten Sie darauf, dass das Kabel nicht geknickt oder beschädigt wird.

Tipp: Wird das Erdkabel in einem Schutzrohr verlegt, können Sie es später ohne Ausgraben des Kabels austauschen, indem sie es durch das Rohr auswechseln. Außerdem ist das Kabel durch das Leerrohr besser vor Umwelteinflüssen geschützt und hält so länger.

Erdkabel verlegen - Warnband auflegen, um Verlauf des Kabels zu kennzeichnen

Schritt 4: Verteilen Sie eine Sandschicht von etwa 10 cm über dem Erdkabel beziehungsweise dem Rohr. Als Schutz vor mechanischen Einwirkungen können Sie das Leerrohr mit Ziegelsteinen oder speziellen Kabelhauben abdecken.

Schritt 5: Legen Sie ein Warnband auf die Sandschicht oder Ihre Abdeckung, um den Verlauf des Erdkabels zu kennzeichnen. Schließen Sie den Graben, indem Sie den Aushub wieder in den Graben füllen und gut verdichten. Achten Sie darauf, dass die Oberfläche wieder eben ist, um Stolperfallen zu vermeiden.

Hinweis: Bei Elektroinstallation ist Sicherheit das A und O. Kabel können bei nicht fachgemäßer Verlegung gefährlich werden, wenn etwa beim Umgraben die Isolierung des Kabels beschädigt wird. Überlassen Sie das Anschließen des Kabels an den Netzstrom am besten einem Fachmann.

Kosten für die Verlegung eines Stromkabels

Erdkabel können Sie mit entsprechendem elektrotechnischem Know-how auch in Eigenleistung verlegen. So sparen Sie sich die Kosten für einen Elektriker und tragen nur die Kosten für die Materialien. Wer in seinem Garten ein Erdkabel verlegen möchte, muss mit Kosten von etwa einem Euro pro Meter rechnen. Die genauen Kosten hängen von der Stärke des Kabels, der Sicherheitsklasse und dem Querschnitt ab. Ein Schutzrohr kostet zwischen 0,30 und 0,70 Euro pro Meter.

Hinzu kommen die Kosten für die Elektroinstallation und die Beratung durch eine Fachfirma, die je nach Region und Aufwand variieren können. Außerdem benötigen Sie weitere Materialien wie Außensteckdosen, Leerrohre und Abdeckungen, die zusätzliche Kosten verursachen.

FAQ: Häufige Fragen & Antworten zum Thema Erdkabel verlegen

Ja, Sie können ein Erdkabel auch ohne Leerrohr verlegen – allerdings wird dies nicht empfohlen. Ein Leerrohr bietet zusätzlichen Schutz für das Kabel und erleichtert die Wartung und Reparatur, sollte dies einmal nötig sein.
Wenn das Stromkabel ohne Schutzrohr in der Erde verlegt wird, besteht ein größeres Risiko für Beschädigungen der Leitung, was zu Stromausfällen und schlimmstenfalls zu Verletzungen führen kann.

Ja, Sie können das Stromkabel auch direkt in der Erde verlegen. Dennoch ist es ratsam, das Kabel aus Sicherheitsgründen durch ein sogenanntes Schutzrohr zu ziehen.

Für den Einsatz im Garten können beispielsweise NYY-J Erdkabel eingesetzt werden, die für die Verlegung im Freien und unter der Erde geeignet sind.

Ein Erdkabel sollte im Garten in der Regel mindestens 60 Zentimeter tief verlegt werden, um vor Beschädigungen und Frost geschützt zu sein.

Die beste Zeit, um ein Erdkabel zu verlegen, ist in der Regel während der schönen Monate des Jahres (Frühjahr, Sommer und Herbst). Ist der Boden gefroren, erschwert dies die Aushubarbeiten und kann das Kabel beschädigen.

Sie können ein im Boden verlegtes Kabel entweder über einen Verlegeplan, ein Kabelortungsgerät oder durch Graben im Garten finden.

Licht im Garten: Alternativen zum Erdkabel verlegen

Wem die im Artikel beschriebene Vorgehensweise zu aufwendig ist, aber trotzdem nicht auf eine attraktive Gartenbeleuchtung verzichten möchte, für den gibt es eine Alternative: Kabellose Akkulampen oder Solarleuchten, die keinen elektrischen Strom benötigen.

Sie haben noch Fragen zu unseren Produkten oder wünschen eine Beratung, dann melden Sie sich über unser Kontaktformular oder rufen uns telefonisch unter 02163-499 48 21 (Mo. – Fr. 10:00 – 13:00 Uhr) an.

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